21
Jun 2018

Die 10a besucht die liberale jüdische Gemeinde Perusch in Oberhausen

Schalom!

Unsere Schule, die Gustav-Heinemann-Realschule Bottrop, hat das Leitbild „Vielfalt leben – Vielfalt gestalten“. Eben jene Vielfalt umfasst auch die religiöse Vielfalt. Als Schule mit diesem Leitbild lehnen wir jegliche Form des Antisemitismus ab. Dies wurde durch die Lehrerinnen und Lehrer unserer Schule nochmals auf der Lehrerkonferenz am 02.05.2018 bekräftigt. Daher passte es gut, dass bereits Kontakt mit Herrn Schwarzmann, dem Vorstand der liberalen jüdischen Gemeinde „Perusch“ in Oberhausen geknüpft worden war.
Daher besuchten die Klasse 10 die Gemeinde am 21.06.2018.

Im Folgenden berichtet eine teilnehmende Schülerin über die Exkursion:

Unsere Klasse, die Klasse 10a, unternahm im Rahmen des im Geschichtsunterricht behandelten Themas „Der Holocaust“ eine Exkursion zur Liberalen Jüdischen Gemeinde „Perusch“ nach Oberhausen. Begleitet wurden die Schülerinnen und Schüler von den Geschichtslehrern Herrn Frings und Herrn Nickel. Nach der Ankunft in der Gemeinde wurde die Klasse und ihre zwei Lehrer herzlich empfangen und in einem Gemeinderaum geführt. Dort stellte sich Herr Schwarzmann vor und begann dann mit seinem Vortrag. Zu allererst erklärte er uns das Wort „liberal“ bezogen auf den jüdischen Glauben. Im jüdischen Glauben ist „liberal“ die „mondernste“ Glaubensauslegung. Vor allem unterscheidet sie sich darin, dass Frauen dieselben Rechte wie Männer haben. Deutlich wird das vor allem daran, dass diese Gemeinde eine von acht Rabbinerinnen in ganz Deutschland hat, die an diesem Tag leider verhindert war. Weiter erklärte er das Wort „Perusch“, das so viel wie „Auslegen“ oder „Deutung“ bedeutet.
Anschließend zeigte er eine kleine Version der Thora. Nachdem er noch einige weitere Besitztümer der Gemeinde herum gezeigt hatte und jeweils erklärte, was es damit auf sich hatte, wurde ein kurzer Film über die Gemeinde gezeigt.
Danach konnten die Schüler ihre im Unterricht formulierten Fragen stellen. Nachdem alle Fragen beantwortet waren, aber noch reichlich Zeit übrig war, zeigte Herr Schwarzmann einen Film, der von einem der Gemeindemitglieder gedreht wurde und sich ebenfalls indirekt mit dem Holocaust beschäftigte.
Im Anschluss wurde Tee und liebevoll zubereitete gefüllte Teigtaschen serviert und sich noch fröhlich unterhalten. Außerdem erklärte Herr Schwarzmann, dass die dreieckige Form der Teigtaschen an ein Ereignis aus dem Tanach (Altes Testament) erinnert. Gut gesättigt und um einiges schlauer verließ die 10a schließlich das Gemeindehaus und machte sich auf den Heimweg.